Vom 13. bis zum 21. Juli 2024 fand die 54. Sächsische Chor- und Instrumentalwoche statt und schloss erfolgreich mit den Konzerten am 20. Juli in der Marienkirche Gersdorf und am 21. Juli in der Stadtkirche Mylau ab.
In diesem Jahr wirkten 110 Musizierende mit, probten über eine Woche lang sowohl im Bethlehemstift Hohenstein-Ernstthal als auch in der Marienkirche Gersdorf. Intensiv wurde sowohl in Chor als auch Orchester gearbeitet, um Chorsinfonik in einer ganz besonderen Konzeption aufzuführen: es wurden Ausschnitte aus dem Oratorium Die Jahreszeiten von Joseph Haydn mit Werken anderer Komponisten ergänzt und so ganz neuartige Jahreszeiten entwickelt. Diese Art der Programmgestaltung, genannt Pasticcio-Technik, wurde in der Musik bereits seit dem späten 17. Jahrhundert praktiziert und fand ihre Anwendung in sowohl geistlichen als auch weltlichen musikdramatischen Werken. Dabei wurden Teile wie Arien, Chöre oder Instrumentalmusiken aus bestehenden Werken unterschiedlicher KomponistInnen herausgenommen und mit zum Teil neu dazu komponierten Rezitativen zu einer neuen Oper oder einem neuen Oratorium zusammengestellt.
Wir haben aus den Jahreszeiten von Haydn zentrale Werke ausgewählt. Darunter zählten neben den großen Chören unter anderem die Bass-Arie Schon eilet froh der Ackermann aus dem Frühling, die Terzette Die düstren Wolken trennen sich und So lohnet die Natur den Fleiß aus Sommer und Herbst und der große Chor mit Terzett Dann bricht der große Morgen an vom Ende des Winters. Dazu kamen weitere Werke von Charles Gounod, Fanny Hensel, Gioacchino Rossini und Peter Planyavsky. In Gersdorf und Mylau konnten wir fast 500 Zuhörer begrüßen, die ihrer Begeisterung mit lang anhaltendem Beifall am Schluss deutlich Ausdruck verliehen.
Neben den intensiven Proben bot die Woche den Teilnehmern eine morgendliche Andacht, die oft musikalisch gestaltet wurde, die Mitwirkung des Chores und der Bläser bei Gottesdiensten in Gersdorf und in Hohenstein-Ernstthal, eine angeleitete Morgensportrunde für Frühaufsteher sowie einen abendlichen Yogakurs, den legendären Bunten Abend mit dreistündigem Programm, ein Hofkonzert für die Bewohner des Hauses Jahreszeiten, das mit zum Bethlehemstift gehört, die Betreuung der mitreisenden Kinder, viele gemeinsame Gespräche und gute Laune. Das hervorragende Wetter erlaubte es, den Bunten Abend und das Hofkonzert auf dem schönen Gelände des Bethlehemstifts veranstalten zu können.
Die Sächsische Chor- und Instrumentalwoche ist eine Veranstaltung des Kirchenchorwerks der evangelischen Landeskirche Sachsen und sie wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.