Zur 44. SCIW wird es wieder ein Offenes Atelier unter Leitung der Dresdner Künstlerin Michaela Egdmann geben. Alle Teilnehmer sind herzlich eingeladen, dieses Angebot zu nutzen. Was genau dahinter steckt, verrät das Konzept von Michaela:
Mit Fingerspitzengefühl...
Auf den guten Erfahrungen des vergangenen Jahres beruhend, freue ich mich sehr auf die erneute Zusammenarbeit mit Teilnehmern der SCIW auf bildkünstlerischem Gebiet. Unsere kleine Ausstellung 2012 mit den entstandenen Arbeiten hat gezeigt, dass die kleine Form der Skizze dem zeitlichen (und kräftemäßigen) Aufwand innerhalb der intensiven musikalischen Erarbeitung entgegenkommt. Daran anknüpfend entwickelte sich bei mir die Idee, das (naturgegebene) Fingerspitzengefühl Musizierender für die Weiterführung der Skizze auf plastischem Gebiet zu entwickeln und einzusetzen.
Es ist den Sängern und Instrumentalisten Vieles in der Beobachtung ganz unbewusst vertraut in der oft jahrelangen Gemeinsamkeit der Zusammenarbeit und kann, bei Bewusstmachung, einfach abgerufen werden.
Ich möchte, darauf aufbauend, mit meinen Teilnehmern skizzenhafte Figürchen, ca. 20 cm groß, erschaffen. Jeder mag sich ein „Modell" seiner Wahl anschauen (gern auch eine Selbstbetrachtung) und diesem Geiger, der Holzbläserin oder dem Blechbläser, dem Paukisten, der Sängerin, seiner Chorleiterin oder seinem Dirigenten Gestalt verleihen. Dabei spielt die Umsetzung des Wesentlichen in der Wahrnehmung die entscheidende Rolle, der Ausdruck des Körperhaften in Verbindung mit der Innerlichkeit.
Wir beginnen mit einer zeichnerischen Skizze, in welcher dieser Ausdruck festgelegt wird. Im Anschluss daran wird ein kleines Gerüst aus Draht gefertigt (erfahrungsgemäß ein viel Spaß machender Arbeitsschritt), dieses Gerüst wird dann auf einen kleinen Sockel, der sogenannten Plinthe, fest verankert. Dann kann das Modellieren losgehen. Wir verwenden hierfür eine tonähnliche, selbsthärtende Modelliermasse. Diese Modelliermasse kann darüber hinaus, vor Ort, auch farbig bemalt werden.
Dies hat den Vorteil, dass die fertigen Arbeiten im Anschluss an die Chorwoche als schöne Erinnerung an das Offene Atelier mit nach Hause genommen werden können, ohne Trocknungspausen und Risiken eines keramischen Brennprozesses.
Vor meinem „inneren Auge" sehe ich schon eine Art kleines „Orchestrion" mit Chor, Chorleiterin und seinem Dirigenten an der Spitze...
Michaela Egdmann
Offenes Atelier in diesem Jahr mit Fingerspitzengefühl
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