Eine Hommage an die SCIW

Monika Menzel

Eine Arche ist unsere SCIW,
wo man seit über 40 Jahren auf Gleichgesinnte trifft.
Das jährliche Musizieren steht vor der Tür.
Ich bin dabei, ich bin dafür.

Dann singt und tönt es im ganzen Haus.
Es singen und spielen Katz und Maus.
Ob Geige, Horn, Sopran oder Bass,
wir bringen das Fass
zum Kochen hier.
Denn nur hier sind wir „Wir“.

Wir kommen aus Süd
mit heitrem Gemüt.
Dort ist es heiß.
Die Instrumente lagen nicht auf Eis.

Wir kommen aus Nord.
Es zog uns fort
von Shantees und Port
hier an diesen Ort.

Wir kommen aus Ost,
schnell wie die Post.
Die Sangeslust treibt uns her,
tauchen ein ins Notenmeer

Wir kommen aus West,
fallen ein wie die Pest.
Die Sechzehntel laufen uns nur so weg,
hoch, tief und über Eck.
Ob Viertel, Halbe oder im Stück.
Es gelingt wie bei Hans im Glück.

Der Dirigent mit dem Stab führt uns alle zusammen.
Er wird eine klingende Brücke spannen.

Alles oder Nichts ist hier nicht gefragt.
Jeder musiziert, so gut er es vermag.
Und gibt dennoch alles hin,
das ist unsres Hierseins Sinn.

Wir leihen uns die Töne Schritt für Schritt,
pflanzen sie in unsere Herzen ein.
Geben sie nimmermehr zurück.
Stehlen uns ein wenig himmlisches Glück.

Viele Berühmtheiten kennen wir.
Einmal im Jahr treffen wir sie hier.

Wir haben mit Mahler geweint,
mit Mozart gelacht,
mit Brahms in der Nacht gewacht,
mit Haydn geliebt
und den Paukenwirbel geübt.

Schuberts Auftritt blieb tragisch und unvollendet.
Von seiner Virtuosität geblendet
neigen wir das Haupt.
Sein früher Tod hat uns wundervoller Melodien beraubt.

Telemann mit seinen gesanglichen Melodein
hatte es uns angetan – wundervoll, fein!

Der Messias wurde von uns ge-Händel-t,
bei Träumereien von Schumann  angebändelt.

Max Bruch brachte uns jüdische Weisen nah,
wundervolle Musik, rein und klar.

Wir durchstreiften mit Vivaldi 4 Jahreszeiten,
ließen uns von Pauken und Trompeten begleiten.

Mit Beethoven hörten wir sphärische Klänge
und spielten die Schicksalssinfonie,
mit Bach der Engel hoheitsvolle Gesänge
und in G die Fantasie.

Mit Pergolesi haben wir gesungen
und um die Reinheit der Stimmen gerungen.

Dvorak war ein tschechischer Notenheld.
Er entführte uns in die „Neue Welt“.

Mit dem Ritter von Gluck trafen wir ein geadeltes Haupt.
Mit seiner Sinfonie in G er uns die letzten Haare geraubt.

Heinrich Schütz war der bedeutendste Deutsche im 17. Jahrhundert,
als Kirchenmusiker und „Vater unserer modernen Musik“ sehr bewundert.

Sehr viele Erinnerungen haben wir an Paul Kreisel,
der leibhaftigste von Allen.
Von ihm, mit ihm und für ihn musizierten wir.
Seine Musik sollte nicht ungehört verhallen.

Viele „Große“ haben wir kennen gelernt.
Auf der ganzen Welt sind sie bekannt.
Wir gehören zu den Auserwählten
die entzünden für sie Kerzen.

Das Herze pocht mir in der Nacht
denk ich an Jene,
was sie mit Leidenschaft vollbracht.

Wir schauen den Großen ins Angesicht.
Und du, und du, und du – kleines Licht – findest dein Glück.
Deswegen sind wir hier.
Musik ist unser Lebenselixier.

Sächsische Chor- und Instrumentalwoche (c) 2024