47. Sächsische Chor- und Instrumentalwoche Datum: 22. bis 31. Juli 2016 Ort: Hohenstein-Ernstthal Leitung: Georg Christoph Sandmann und Katharina Reibiger Assistenz: Michelle Bernard Konzerte: Gersdorf und Dresden |
Bericht von Chaline Timmerarens
Die 47. SCIW fand, wie auch in den vorangegangenen Jahren, im Bethlehemstift in Hohenstein-Ernstthal statt, dessen liebe Mitarbeiter uns herzlich willkommen hießen und das einzigartige Übernachtungs-, Proben- und Freizeitbedingungen bietet. Bei der Ankunft der Teilnehmer konnte man zahlreiche freudige Wiedersehensbegrüßungen beobachten. Doch es gab auch viele neue Gesichter, die schnell zu neuen Freunden wurden.
Dieses Jahr stand ein Oratorium von Louis Spohr als Hauptwerk auf dem Programm: „Die letzten Dinge“. Sahen die Noten auf den ersten Blick auch nicht besonders spannend aus, so entpuppte sich das Stück nach dem ersten Kennenlernen und mit voranschreitender Probenarbeit als zunehmend kompliziert. Unerwartete Wendungen und rhythmische Finessen ließen so manchen an sich zweifeln. Doch Dirigent Georg-Christoph Sandmann und Chorleiterin Katharina Reibiger animierten Chor und Orchester in gewohnt unterhaltsamer, aber bestimmter Art zu ungeahnten Leistungen. Neben Spohr standen ein Stück für Orgel sowie vier sehr schöne Chorwerke auf dem Programm. Beim Spohr wurde der Chor durch weitere Choristen aus der Region unterstützt, die bereits vorab geprobt hatten und zur Hauptprobe dazu stießen. Die Generalprobe hätte beinahe ohne unseren Konzertmeister beginnen müssen, wurde er doch unterwegs am Weiterfahren gehindert. Zum Glück nahte schon bald sein Retter. Für allerlei Aufregung bei den Proben sorgte auch die Fagottgruppe. Doch zu guter Letzt fand sich ein junger Fagottist, der sich der Situation annahm, und alles wandte sich zum Guten.
Neben der teilweise etwas anstrengenden Probenarbeit sorgten die Atem- und Körperübungen vor dem Frühstück, die Andacht nach dem Frühstück, die Yogastunde in der Mittagspause, der Volkstanz am Abend sowie zahlreiche schöne Abende am Lagerfeuer unterm Sternenhimmel und in geselliger Runde für einen sehr guten Ausgleich. Außerdem haben wir dieses Jahr wieder einiges Neues dazugelernt. Zum Beispiel, wie man per Funk Kontakt zum anderen Ende der Welt aufnimmt, oder dass Theo auf Anfrage tatsächlich Bananenbrote verteilt.
Am ersten Sonntag der SCIW durften auch dieses Jahr die Gestaltung des Gottesdienstes im nahegelegenen Gersdorf durch den Chor und einige Orchestersänger sowie die musikalische Umrahmung des katholischen Gottesdienstes in Hohenstein-Ernstthal durch die Blechbläser nicht fehlen. Auch das Hofkonzert für die Bewohner des Bethlehemstifts gelang wunderbar, trotz des starken Winds, der die Noten wegwehte. Der Bunte Abend sorgte mit vielen schönen Beiträgen für mancherlei Belustigung. Selbst die Königin der Nacht – oder eine etwas unkonventionelle Variante von ihr – trat dabei auf. An diesem Abend erhielten alle als Geschenk des Hauses eine neu erschienene Postkarte von Hohenstein-Ernstthal mit einem Konzert der SCIW-Musiker auf einem der Bilder. Natürlich wurden auch andere Traditionen fortgeführt: Christoph hatte wieder die mittlerweile obligatorische Torte gebacken. Dieses Jahr brachte er dazu – neben einer wunderbaren Oboistin – noch eine weitere Überraschung mit: süße Lämmchen, passend zum Text von Spohr.
So verbrachten wir eine wundervolle Woche miteinander, gekrönt von zwei sehr gelungenen Konzerten. Dankbar dafür und in der Hoffnung, uns nächstes Jahr wieder dort zu sehen, gingen wir auseinander.