50. Sächsische Chor- und Instrumentalwoche
Datum: 2. bis 11. August 2019
Ort: Hohenstein-Ernstthal
Leitung: Georg Christoph Sandmann und Katharina Reibiger
Konzerte: Gersdorf und Dresden
huettengrund

Ein halbes Jahrhundert Musik

Länger als die DDR existierte, gibt es die SCIW, die Systeme wechseln, die Musik und die Musiker bleiben, die Anreisewege der Teilnehmer werden länger, der längste Weg beginnt in Amerika. Das gab es vor 50 Jahren ganz sicher noch nicht.

In diesem Jahr war es also ein besonderes Jubiläum, eine besondere Woche.

Jedes Jahr wie jedes Jahr und doch immer anders und in diesem Jahr eine Teilnehmerzahl, die die Grenzen der Bettenkapaziät des Betlehem-Stiftes sprengte. Eine Männer-Außenwohngruppe musste organisiert werden. Sie trugen ihre zusätzlichen Wege mit Fassung, diese Woche war es wert. Doch zurück zum Anfang

Alles wie immer, Anmeldung, die große Frage, welche Werke und kommt sie oder er auch wieder, wieviel Instrumente bleiben unbesetzt, also wieviel Aushilfen werden gebraucht, wieviel Extrachoristen werden gebraucht und ….zig andere Fragen und eine Unmenge an Aufgaben für das Organisationsteam vor und während der Woche. Dieses Team verdient an dieser Stelle ein ganz besonderes Dankeschön.

bericht mittagSchon am Anreisetag ist das besondere Flair dieser Woche zu spüren, ein großes „Hallo… Du auch wieder da“ und ein „herzlich Willkommen“ für die, die zum ersten Mal dabei sind. Das ist auch zur 50. Woche so. In der Vorstellungsrunde die ersten Lacher für so manchen humorvollen Vorstellungsbeitrag, Fröhlichkeit in der Runde und die „Neuen“ fühlen sich schon mitten drin, jedenfalls habe ich das als „Neue“ vor ein paar Jahren so erlebt und mein Eindruck in der diesjährigen Runde war entsprechend. Die Nachwuchsmusiker in Windelhosen krabbelten fröhlich in der Mitte herum, Nachwuchssorgen dürften nicht zu befürchten sein. So manches frühere Krabbelkind singt inzwischen im Chor oder sitzt mit im Orchester. Auch unsere Gastgeber für diese Woche sind in dieser Runde anwesend, lassen uns wissen, worauf zu achten ist, was geplant ist und jeder weiß, hier verhungert auch in diesem Jahr wahrlich keiner, der Gürtel braucht eher am Ende ein weiteres Loch. Und Musiker können einen ungeheuren Appetit entwickeln, so manche Runde von Musikern, mit Esswerkzeugen bewaffnet, wurde am Ende der Mahlzeiten noch am Buffet gesichtet, zu verhindern, dass etwa Nachtisch schüsselweise übrig blieb, im Vorbeigehen so manche Hand, die beim Verlassen des Speisesaales schnell noch eine Scheibe Wurst oder etwas Obst stibitze.

bericht sportAm Samstag Morgen dann nach jeden Tag stattfindenden Morgensport und -andacht und frisch gestärkt die erste Probe, hier das große Erschrecken ob der geforderten Tempi und all die anderen Tücken der Werke. Und nicht zu vergessen, die bildhaften Werkbeschreibungen bzw bildhaften musikalischen Anweisungen, sie helfen ungemein, zu erfassen, was gemeint ist und sie erheitern, beflügeln. Das bleibt die ganze Woche so, ist wohl auch ein besonderes Merkmal der SCIW und ihrer Beliebtheit, jeder wird gefordert und gefördert und das Drumherum stimmt auch.

Am Sonntag der traditionelle Gottesdienst in der Gersdorfer Kirche, der SCIW-Chor, verstärkt durch singende Instrumentalisten, gestaltet aktiv mit, eine schöne Tradition, ebenso die musikalische Gestaltung der täglichen Morgenandacht, zu der immer auch die Heimbewohner des Seniorenheimes Betlehemstift eingeladen sind.
Spätestens am Sonntag sind dann auch aus vielen geöffneten Fenstern übende Stimmen und Instrumente zu hören. Musik liegt in der Luft. Und Musiker sind auch sehr brauchbare Handwerker, der alljährliche Podestaufbau für die ab Montag in der Gersdorfer Kirche stattfindenden Orchesterproben zeugt davon. Jedes Jahr dieses Kunststück, für ein großes Orchester und in diesem Jahr 75 Choristen, Podeste auf engstem Raum zu errichten, es wird vollbracht. In der Mittagspause fiel der Schreiberin so manches Buch, unter einen Arm geklemmt, oder aufgeschlagen in den Händen auf, Lesen als Ausgleich zur Probenarbeit, ebenso die Musikerwanderung durch die Umgebung sind ganz sicher seit 50 Jahren Tradition. Wann sich die Barfuß-Jugend das erste Mal gefunden hat bleibt wohl ein Geheimnis, aber seit mehreren Jahren ein jährlich wiederkehrendes Phänomen.

Ab Montag finden alle Orchesterproben in der Gersdorfer Kirche statt, also Fahrgemeinschaften suchen und finden sich, die Parkplätze an der Kirche und im Gelände des Betlehemstiftes werden täglich neu sortiert und sind durch die vielen Teilnehmer sehr knapp. Trotzdem, es findet sich auch in diesem Jahr wieder alles. Das Werk nimmt immer mehr Form an, wird immer differenzierter ausgearbeitet, im Chor und im Orchester. In den folgenden Tagen finden auch gemeinsame Proben mit den Extrachoristen statt, die nicht die ganze Woche anwesend sind, aber bereits vor der Woche mit Extraproben begonnen haben. So formt sich das gesamte Konzertprogramm jeden Tag mehr. Der Humor bleibt trotz steigender Spannung und auch mal sehr deutlichen Ansagen bezüglich der erforderlichen Aufmerksamkeit in der Probe, über die ganze Zeit erhalten, belebt so manchen ermüdenden Geist sehr schnell. Hohnstein-Ernstthaler Nächte sind manchmal lang, da beginnt die Probe gefühlt sehr früh.

bericht baAm Mittwoch dann der traditionelle bunte Abend, ein stets gut besuchtes und auch kulinarisch hervorragendes Event der Woche. Die Teilnehmer brillieren durch weitere Talente musikalischer und schauspielerischer Art ebenso wie durch eine gekonnte Moderation und Zauberkunststücke. Besonders zu erwähnen sind auch die jüngsten Teilnehmer, die tagsüber in guter Obhut von Uta Fritzsch, und bei den allerjüngsten noch einem Elternteil, sind. Am bunten Abend haben sie alle ihren großen Auftritt, singen und spielen den „Großen“ etwas vor - schon allein der Mut dazu verdient großen Applaus und was sie zeigen, fleißig geübt haben, Beifall ist ihnen gewiss. Wie lange gibt es eigentlich schon die Tradition der Kinderbetreuung während dieser Woche? Jedenfalls schon so lange, dass die Schreiberin so manchen Musiker oder Chorsänger schon aus dieser Runde kennt. Jedes Jahr mit Spannung erwartet auch die Wiedergabe der sehr bildhaften Ansagen und Sprüche von Katharina Reibiger und Christoph Sandmann während der Proben. Was da so alles zu Gehör gebracht wird, ein eigenens Buch wäre es wert. 

Mit viel Probenarbeit und allen anderen Annehmlichkeiten dieser Woche, vergehen auch der Donnerstag und Freitag. Letzterer vereint dann schon Solisten, Chor und Orchester zur Hauptprobe in der Gersdorfer Kirche, wird doch der Samstag Abend von einem sehr gut besuchten Konzert in der Kirche geprägt sein.
Am Samstag Nachmittag gibt es wieder ein Platzkonzert für die Bewohner des Betlehemstiftes, es werden kleine bekannte und weniger bekannte Musikstücke mit wechselnder Besetzung vorgetragen, auch in diesem Jahr sind mehr Stücke vorbereitet als Zeit zum Vortrag zur Verfügung steht. Die Sonne, die nicht an allen Tagen ihr Bestes gab, ist zum Hofkonzert auch anwesend.
bericht kgZum Konzert am Abend in Gersdorf sind alle Plätze der Kirche besetzt, alle Musiker stehen und sitzen „auf Tuchfühlung“, in der Luft eine erwartungsfrohe Spannung. Einführende Worte zu den Werken des Konzertes und der Besonderheit der diesjährigen SCIW durch Christoph Sandmann und das Konzert beginnt, jeder gibt sein Bestes, die vielen Mühen während der Proben sollen sich für jeden gelohnt haben - und - es gelingt, es ist wieder spürbar, das besondere Flair dieses Konzertes in dieser Kirche.
Nach dem Konzert klingt der Abend bei einem Glas Wein oder Bier aus, ein sehr langer Abend wird es nicht, steht doch die Abreise nach Dresden und dort das Abschlusskonzert in der Lutherkirche am Sonntag an.
In der Lutherkirche dann noch einmal eine Probe, der andere Klang, die andere Akustik, der andere Platz müssen erspürt und erhört werden, das gleiche Konzertstück, es klingt an jedem Ort anders, so auch hier. In diesem Jahr sind, trotz Sommerflaute und Badewetter, wieder viele Besucher gekommen. Es werden anlässlich des Jubiläums von Oberlandeskirchenrat Dr. Thilo Daniel Worte der Würdigung und ein geschichtlicher Rückblick gehalten, 50 Jahre SCIW, das ist eine lange Tradition, die durchgetragen wurde, so manche Widrigkeit durchstehen musste, in ihren Anfängen staatlicherseits sehr beargwöhnt wurde und doch stetig gewachsen ist.
bericht kdDas Konzert beginnt, wieder diese alles beflügelnde Spannung und auch dieses Konzert gelingt. Katharina Reibiger als Chordirigentin und Christoph Sandmann als Dirigent des Orchesterstückes verstehen es auch dieses Mal wieder, alle Sänger und Instrumentalisten mit ihrem Können durch das Programm zu führen und mit aufmunternden Blicken die Einsätze zu geben, das große Konzert gelingt. Und mit dem Konzertende ist auch die 50. SCIW schon fast wieder Geschichte, es beginnt mit dem großen Verabschieden wieder das Warten auf die nächste Woche im nächsten Jahr. In diesem Jahr gibt es aus Anlass des besonderen Jubiläums am Ende noch einen Sektempfang vor der Kirche, die Konzertbesucher haben so noch mehr Gelegenheit als sonst, noch mit den Musikern zu sprechen, ein schöner Ausklang dieser ereignisreichen Woche.

Und um den Vergleich von „damals“ zu heute zu verdeutlichen, hänge ich hier mit freundlicher Genehmigung den Bericht von Theodor Peschke an, der aus gegebenem Anlass einen Rückblick gibt „Wie alles begann“, sehr interessant, verdeutlichend, wie alles „wie immer“ sich doch gewandelt hat.
Petra Leuteritz


Wie alles begann

1966 hatte Paul Eberhard Kreisel erstmals zu einer einwöchigen Chor- und Instrumentalwoche eingeladen. Er war 1961 auf Umwegen mit 30 Jahren in das Amt des Domkantors in Zwickau gekommen, das er bis 1996 innehatte. Es wird viel über das kompositorische Schaffen von Herrn Kreisel gesprochen, das seine zweite Lebenshälfte dominierte, wenig über seine gemeindestärkende Arbeit als Kantor im kirchenmusikalischen Verständnis in den Jahrzehnten zuvor. Um besser verstehen zu können, was es bedeutete, in der damaligen DDR als studierter Musikschullehrer 1961 aus dem Staatsdienst in den kirchlichen Dienst zu wechseln, ist ein Rückblick in die geteilte deutsche Nachkriegsgeschichte hilfreich. Das ermöglicht auch eine angemessenere Würdigung seiner Bitdungs- und Kulturarbeit als bekennender Christ besonders in der damaligen Zeit.

Die Euphorie auf dem Berliner Evangelische Kirchentag 1951 in der zwar geteilten, aber noch offenen Stadt versetzte die kommunistische Partei- und Staatsführung in Ostberlin in Panik Die Christen aus Ost und West nahmen die deutsche Wiedervereinigung vorweg, die Sonderzüge nach Berlin und zurück waren überfallt, es wurde in den Zügen, in den Straßen und U-Bahnen, auf den Straßen und Plätzen gesungen und gebetet. Es sollen eine Million Teilnehmer gewesen sein. Nach dem bitteren Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Kirchentag als ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht im geteilten Deutschland verstanden. Meine Mutter schwärmte noch im hohen Alter von diesem Kirchentag.
Die SED-Führung beschloss daraufhin 1952 auf der II. Parteikonferenz den konsequenten Aufbau des Sozialismus in der DDR, der u.a. ein offensives Vorgehen gegen die Kirche verlangte. Unter anderem wurde 1952 die Jugendweihe als staatliche Weihehandlung eingeführt. (Im Gründungsjahr 1949 der DDR waren 92% der Bevölkerung auf ihrem Territorium Christen, heute sind es knapp 15%). Lehrer, die ihre christliche Überzeugung nicht verleugneten, wurden entlassen, so auch eine Tante von mir, Schüler, die sich zur Jungen Gemeinde bekannten, nicht zum Abitur zugelassen. Professoren, welche sich abweichend zur verordneten Parteidoktrin äußerten, wurden diffamiert und kalt gestellt.
Die aufgestaute Wut der Bürger gegen diese Diktatur entlud sich am 17. Juni 1953. Nur so ist erklärbar, warum eine einfache Arbeitsverweigerung auf einer Baustelle in der Berliner Stalinallee ohne social media, Fernsehen und Hardy innerhalb von Stunden zu einem republikweiten Aufstand führte dem Radio sei Dank.
Nach einem kurzen Tauwetter verschärfte sich die Situation wieder, ab 1955 wurde die Jugendweihe als Karrierevoraussetzung zum Zwangsmittel umgewandelt. Vor allem unterdrücke Christen verließen scharenweise das Land gen Westen, das Bürgertum verschwand weitgehend.
1961 wurde die Mauer gebaut.
1964 wurde auf der Bitterfelder Konferenz von der SED die „Bildung der sozialistischen Persönlich" als Ziel der staatlichen Kulturpolitik vorgegeben; 1968 wurden mit der zweiten „Sozialistischen Verfassung" die kirchlichen Rechte auch formaljuristisch eingeschränkt (1976 verbrannte sich der Pfarrer Oskar Brkewitz in Zeitz).

Die christlichen Gemeinden vor Ort litten unter dem Mitgliederschwund und der Perspektivlosigkeit. Die Kirchenmusik bekam in dieser bedrängten Situation eine enorme Bedeutung als Ventil und als Idenfikationsform. Eine musikalische Betätigung wurde als Pflege des kulturellen Erbes auch staatlicherseits geduldet. Begünstigend kam hinzu, dass sich die Wiege der protestantischen Kirchenmusik in Mitteldeutschland und damit auf dem Territorium der ehemaligen DDR befindet, erkennbar z. B. am Kreuzchor und Thomanerchor (der Windsbacher Knabenchor ist ein nach dem Zweiten Weltkrieg entstandener Zweig des Kreuzchores).
In den Kirchengemeinden waren die Kirchenchöre mit ihren Instrumentalisten das Rückgrat der Gemeindearbeit. Telemann, Vivaldi, Bach, Händel und andere Barockkomponisten gehörten zum Standardrepertoire der dörflichen und städtischen Kirchenmusik Für größere Werk fehlten genügend Spieler oder Sänger oder Instrumente oder die Spielfertigkeit, so auch dem Zwickauer Instrumentalkreis von Herrn Kreisel, Geld sowieso.

Herr Kreisel eröffnete 1966 mit der Chor- und Instrumentalwoche den Teilnehmern aus diesen kleinen Chören und Instrumentalgruppen ein Podium, um gemeinsam auch einmal ein größeres chorsinfonisches Werk einstudieren und aufführen zu können. Mit solchen Erfolgserlebnissen motivierte und stärkte er die Teilnehmer für ihre musikalische Arbeit in den Niederungen des Alltags vor Ort, immer wieder waren daher damals auch Kirchenmusiker unter den Teilnehmern.

Die Chor- und Instrumentalwoche vermittelte zudem den Einzelkämpfern die Geborgenheit einer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten und war auch ein Kraftquell gegen den staatlich propagierten Atheismus. Um diese Aufmunterung verschiedenen Kirchengemeinden zugute kommen zu lassen, fand die Musikwoche bis 1989 jährlich wechselnd an anderen Orten statt (abgesehen von den ersten beiden kleineren Musikwochen). Damit verteilte man auch die organisatorischen Belastungen, mussten doch alle Teilnehmer in Privatquartieren untergebracht und durch die Gemeinden früh und abends beköstigt werden (in Auerbach mangels Gaststätte auch mittags).

Die Teilnehmer der Chor- und Instrumentalwochen kamen anfangs vor allem aus Zwickau, Kirchberg, Meerare, Rodewisch, Dübeln, Aue, Lengenfeld. Es bildete sich schnell ein Netzwerk, das ostwärts über Chemnitz, Freiberg, Dresden bis nach Görlitz, westwärts über Jena, Erfurt bis nach Wutha-Farnroda und nordwärts über Altenburg, Leipzig, Berlin, Zehdenick bis nach Greifswald reichte, weiter ging es ja nicht. Heute nicht mehr nachvollziehbare Lichtblicke waren gelegentliche Teilnahmen einzelner Sänger oder Musiker aus Westdeutschland und der Schweiz.

Mit diesem Verständnis kirchenmusikalischer Arbeit und seiner Frömmigkeit prägte Herr Kreisel die Musikwoche. Jeder Probentag begann mit einer Andacht unter seiner liturgischen Leitung, jede Mahlzeit mit einem gemeinsam gesungenen Gebet. Die Teilnehmer gestalteten und genossen gemeinsam den Gottesdienst der Ortsgemeinde, das gemeinsame Abendmahl über alle Bekenntnisgrenzen hinweg eingeschlossen. Im übrigen verstand Herr Kreisel auch seine Kompositionen als „Gebrauchsmusik" für den kirchlichen Raum.

Heute sortieren sich die Teilnehmer dank der Friedlichen Revolution nach Bundesländern und Ländern, und sie kommen auch aus Übersee, ein Traum wurde 1989 wahr.

Die Chor- und Instrumentalwoche wurde im Wissen um den einigenden christlichen Glauben inmitten eines säkularen Umfeldes gegründet. Im Zeitalter zunehmender Beliebigkeit und Oberflächlichkeit sollte unser christlicher Glaube während der Musikwoche weiterhin als verbindendes Element gemeinsam gepflegt und gelebt werden, das wäre ganz im Sinne von Paul Eberhard Kreisel.

Splitter aus vergangenen Musikwochen

1974 (9.) erreichte in Freiberg ein Glückwunschtelegramm das Geburtstagskind mit der Adresse auf Verdacht: „Ratskeller, Theke" (es gab ja kaum Gaststätten).

1978 (12.) liefen in Aue fast alle Teilnehmer nach dem Gottesdienst mit Gepäck, Noten, Notenständern und Instrumenten zum Bahnhof und fuhren mit dem Zug nach Zwickau zum Abschlusskonzert (es gab ja kaum Autos).

1991 (22.) wurde erstmals um Mitternacht das Freibad in Lengenfeld getestet. Dieses nächtliche Nacktbaden mit Einfach-, Doppel- und Dreifach-BigMac wurde in den Lengenfelder Musikwochen auch dank Willi Kult. In Freiberg wurde es polizeilich unterbunden.

1994 (25.) interviewte eine Journalistin für den MDR Teilnehmer. Auf die Frage, warum der Beitrag nicht im WDR oder NDR gesendet wird als Positiverlebnis aus dem Osten (1992 brannte das Rostocker Asylantenheim) kam die Gegenfrage: „Hat jemand von Ihnen zu Ostzeiten im Knast gesessen oder ist jemand ermordet worden?" „Nein, „Na, dann kauft es mir dort keiner ab."

2002 (33.) Die Fußball-WM untergrub die Probendisziplin, das neue Rudelgucken war verlockend.

2007 (38.) begrüßte ein Staatssekretär als Vertreter der Landesregierung die Besucher beim Abschlusskonzert (18 Jahre zuvor undenkbar).

2011 (42.) fertigte Anne Hallwaß, geb. Liskowsky, ihre Masterarbeit „Religiöse Identität und Musik - eine empirische Untersuchung der Sächsischen Chor- und Instrumentalwoche" an.


August 2019
Theodor Peschke ( 1974 erstmals dabei)
 

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